Noch immer packt mich der Mut dazusitzen mit dem Vorhaben etwas zu schreiben ohne zu wissen was, ohne zu wissen warum. Ich verfalle diesem Staunen. Was weiß ich schon über mich? Was weiß ich schon über meine Gründe? Wir alle stolpern durch das Leben. Manche sehen geschickt dabei aus, glücklich vielleicht. Ich kenne meine Gründe nicht. Warum das Kind auf der Straße spielt fragt niemand. Allenfalls wird gefragt, wieso es nicht spielt (man erwartet es von ihm). In der Betriebsamkeit bleibt keine Zeit zu fragen wieso es Leben überhaupt gibt. Vielleicht sind wir zu arrogant dafür. Leben ist eine Selbstverständlichkeit für uns – bis jemand plötzlich stirbt, der uns wichtig ist. Ich übe mich weiterhin in Verwunderung und versage beim Versuch mich selbst zu verstehen. Wir alle sind wundersame Wesen. Wundersame, verletzliche Wesen. Ich existiere, ohne zu wissen wieso. Und ich schreibe diese Zeilen. Und ich höre ein Klavierkonzert von Rachmaninow. Und ich schaue in mein Herz. Und ich lächle.