Es gibt einen schwarzen Berg, ein Berg aus Schatten
Die Sonne schwebt über seiner Erhebung, wird blass
Und die Schatten fließen ins Tal, wo wir schlafen
Die Morgenglocke läutet mit dumpfen Klang,
fort ist ihr lieblich-vertrauter Gesang.
Versteinert sind nun Acker und Weide,
versteinert ist das Gesicht.
Niemand lacht, niemand singt, niemand spricht.
Es gibt einen schwarzen Berg, ein Berg aus Schatten
Die Ahnen liegen dort begraben, unsere Lieben
Kleine Kreuze bewahren sie vor dem Vergessen
Gehört sein soll das Klagen, soll das Mahnen
unserer Gewesenen, unserer Ahnen,
denn die Erde ist voller Schicksal und Weh.
Doch jede dunkle Stunde erinnert auch an das Licht –
und Erinnern, das ist unsere Pflicht.
Es gibt einen schwarzen Berg, ein Berg aus Schatten
Die Sterne verschluckt er in der Nacht, verlöscht sie
Aber unsere Gebete strahlen hell
Die Hände gefaltet, sehnend und suchend das Herz
Stellen wir uns dem Kummer, stellen wir uns dem Schmerz.
Ein neuer Stern leuchtet mit jedem Gebet.
Und mit jedem Gebet verebbt und verblasst
das dunkle Meer in uns, die Seelenlast.