I
Eintritt in die Übergangszone.
Die Luft draußen riecht nach Rauch. Irgendwo brennt etwas. Am Straßenrand liegen Überreste von Feuerwerkskörpern, hier und da Scherben einer zerbrochenen Sektflasche. Spuren der vergangenen Silvesternacht. Manchmal knallt es noch in der Ferne. Manchmal ist das Knallen sehr nah, wie ein Schuss, der mich verfehlt, abgefeuert aus einem verborgenen Winkel. Jetzt durchquere ich diese Übergangszone, wie jemand, der ein fremdes Leben durchquert.
II
Ich taste mich voran.
Und ich durchquere Zimmer voll schweigsamer Gegenstände. Vor Kurzem noch hätte ich mich artig zu ihnen gesellt. Jetzt fühle ich mich verloren in ihrer Gegenwart. Die Straßen hingegen haben etwas Einladendes. Ich folge ihnen, egal wohin sie führen. Und je länger ich in dieser Übergangszone umherstreife, desto undeutlicher werden die Spuren, die zurückführen. Bald schon werden sie gänzlich verschwunden sein. Dann gibt es kein Zurück. Dann gibt es nur noch eine Richtung: vorwärts ins Ungewisse.
III
„Wohin sind Sie unterwegs?“
Jemand fragt mich das ganz unvermittelt. Fieses Gesicht. Ein Denunziant vielleicht. Einer dieser grauen Männer, die schon längst mit Allem abgeschlossen haben. Ich sage ihm, dass ich kein Ziel habe, aber er glaubt mir nicht, denn er weiß: alle Umherstreifenden haben ein heimliches Ziel. Die Wahrheit ist: ich bin auf dem Weg in ein anderes Leben. Noch kann ich es nicht greifen, im Möglichkeitsraum existiert es aber bereits. Konturlos schwebt es da draußen, wie das entfernte Leuchten von Reklametafeln.